In den 1920er Jahren entsprachen Standardisierung und Massenproduktion dem Zeitgeist in vielen Branchen der Industrie. Neben dem Geschmack der Verbraucher, bestimmten vor allem die technischen Möglichkeiten die Objektgestaltung. Künstler schienen im Prozess der Entwicklung industrieller Güter keinen Platz mehr zu haben. Am Bauhaus und anderen Ausbildungsstätten bereitete man künftige Gestalter darauf vor, sich mit Entwürfen von Typen- und Standardformen in der Industrie zu behaupten und neue Maßstäbe zu setzen.
Glasgeschirr von Wilhelm Wagenfeld
Foto: Juliane Geißler
Als beispielhaft für die Arbeit eines Gestalters im Industriebetrieb kann das Werk von Wilhelm Wagenfeld gelten. Mit seinen Entwürfen für die Jenaer Glaswerke Schott und Gen. und die Vereinigte Lausitzer Glaswerke AG setzte er neue Standards im Zusammenspiel von Kunst und Technik. Rasch überwand der ausgebildete Metallgestalter anfängliche Schwierigkeiten mit dem neuen Material. Systematisch und mit ungeheurer Schaffenskraft entwarf Wagenfeld ein beeindruckendes Sortiment. In die Designgeschichte eingegangen ist insbesondere das berühmte Kubus-Geschirr.