Führung mit Philipp Sturm und Christina Treutlein (ernst-may-gesellschaft e.V.) sowie Sebastian Wolff (Nachbarschaftsbüro Riederwald)
Treffpunkt: U-Bahn-Station Schäfflestraße
Die Siedlung Riederwald wurde in den Jahren zwischen 1910 und 1970 in mehreren Bauabschnitten auf dem Gelände des trockengelegten Schwemmlands des Mains, dem sogenannten Riederbruch, im Osten Frankfurts errichtet. Die etwa 90-minütige Führung beschränkt sich jedoch auf die Bauphase des Neuen Frankfurt, also die Jahre 1926 und 1927.
Einfamilienreihenhäuser in der Siedlung Riederwald
(Fotograf: Reinhard Wegmann, Archiv der ernst-may-gesellschaft e.V.)
Am Entwurf der Ein- und Mehrfamilienhäuser im Stil der Neuen Sachlichkeit wirkten die Architekten Otto und Eduard Fucker, Franz Thyriot und Adolf Moritz mit, die den Straßen und dem Engelsplatz ganz individuelle Züge verliehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Siedlungen des Neuen Frankfurt wurde im Riederwald trotz des enormen Kostendrucks mit der Heilig-Geist-Kirche ein Ort der Gemeinschaft realisiert. Hier übertrug der Architekt Martin Weber die Liturgiereform in den Grundriss des Baus und platzierte den Altar in der Mitte der Gläubigen. Die Besichtigung der Kirche ist die erste Station auf dem Rundgang durch die Siedlung. Auch die aktuelle Situation der Siedlung und die damit eng verbundenen Wünsche der Bewohner sollen bei dieser Führung zur Sprache kommen.
Die Heilig-Geist-Kirche in der Siedlung Riederwald
(Fotograf: Reinhard Wegmann, Archiv der ernst-may-gesellschaft e.V.)
Im April 2019 ließ das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat verlauten, dass es die Sanierung der Siedlungen des Neuen Frankfurt im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit fünf Millionen Euro unterstützen wird. Dies ist ein Schritt auf dem Weg zum langfristigen Ziel, die Siedlungen in der Weltkulturerbeliste aufnehmen zu lassen. Als erstes soll mit Sanierungsarbeiten in den Siedlungen Römerstadt, Riederwald und der Heimatsiedlung begonnen werden. In diesem Kontext veranstaltet die ernst-may-gesellschaft e.V. 2020 Führungen in den drei Siedlungen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Anmeldung erforderlich unter post@ernst-may-gesellschaft.de (Anmeldung bis einschließlich 24.8.2020 möglich), maximal 20 Teilnehmer*innen Besucher*innen sind angehalten, die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten und während der Führung eine Mund-Nase-Maske zu tragen. Aus aktuellem Anlass müssen die Daten der Teilnehmenden erfasst und unter Einhaltung der Datenschutzgesetze für 14 Tage aufbewahrt werden (Name, Adresse, Telefonnummer/E-Mail).